: Hausverbot für Schläger
■ Familienministerin Bergmann will Frauen besser vor gewalttätigen Männern schützen
Bonn (dpa) – Gewalttätigen Ehemännern droht künftig ein „befristetes Hausverbot“. Männern, die ihre Frauen schlagen, soll das Betreten ihrer Wohnung für mindestens zwei Wochen verboten werden, kündigte Bundesfamilienministerin Christine Bergmann (SPD) gestern in Bonn an. Einen entsprechenden Gesetzentwurf werde Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin noch im Herbst vorlegen.
Wichtig sei, daß das Hausverbot in einem solchen Fall umgehend wirksam werden könne, damit die Frau nicht im Frauenhaus Schutz suchen müsse, erklärte Bergmann. Zudem dürfe sich der Täter nicht in einem gewissen Umkreis des Hauses aufhalten. Über weitere Maßnahmen soll ein gerichtliches Verfahren entscheiden. „Es muß klar werden, daß man in unserer Gesellschaft nicht ungestraft prügeln kann“, sagte die Ministerin.
Vorbild für die Bonner Pläne ist das österreichische Gewaltschutzgesetz. In Österreich seien im vergangenen Jahr 2.500 Hausverbote verhängt worden.
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