: Betr.: Kinder und Jugendliche aus Kosovo in die Schule
Bis Ende Mai sollen insgesamt 56 Kinder und Jugendliche aus dem Kosovo, die in Wohnheimen in Hohenschönhausen, Marzahn und Hellersdorf leben, in die Schule gehen.
Zusätzliche Mittel oder Lehrerstellen gibt es für sie nicht. In der 3. Hauptschule in Hohenschönhausen geben derzeit LehrerInnen, die nur eine Zweidrittelstelle haben, die Extrastunden. In der Grundschule an der Wuhle in Marzahn werden Mittel, die für Kinder nichtdeutscher Herkunftssprache bereits verplant waren, für die Kosovo-Kinder umgeschichtet.
Da die Familien die Sozialhilfe nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen, ist Geld für Schulmaterialien nicht vorgesehen. Ein Sponsor, der nicht genannt werden möchte, hat in Marzahn Blöcke und Stifte für den Unterricht zur Verfügung gestellt.
Für Unterrichtsmaterial hat das Schulamt in Hohenschönhausen 50 Mark pro Kopf für die Jugendlichen bereitgestellt. BVG-Karten bekommen die Kinder nur, wenn die Eltern vorher einen Antrag beim Sozialamt gestellt haben.
Die Grundschule und die Hauptschule in Hohenschönhausen haben für die kosovarischen Schüler gesonderte Klassen eingerichtet. Dort sollen sie bis zu den Sommerferien unterrichtet werden. „Was mit ihnen dann passiert, ist bisher nicht klar“, sagt Rainer Giesecke, Schulleiter der 3. Hauptschule. Möglicherweise würden sie in Regelklassen eingegliedert, vielleicht blieben sie aber als Gruppe zusammen. „Das kommt ganz auf den Entwicklungsstand an“, sagt Giesecke.
Die Regionale Arbeitsstelle für Ausländerfragen (RAA) fordert, daß die Kinder und Jugendlichen „so schnell wie möglich in Regelklassen“ kommen. „Das Wichtigste für sie ist Normalität“, sagt Christoph Leucht, Mitarbeiter der Regionalen Arbeitsstelle.
Außerdem solle es auch für die älteren Jugendlichen, für die die Schulpflicht nicht mehr gilt, und die Eltern regelmäßigen Deutschunterricht geben. nau
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen