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Investoren wollen anderes Olympiastadion

■ Ab Montag berät Senat über Sanierungskonzept. Bauverwaltung lehnt neue Planungen ab

Ab dem kommenden Montag berät der Senat über das Investorenauswahlverfahren zur Sanierung des Olympiastadions. Bis dahin müssen die Bewerber ihre Konzepte zur Nutzung und Finanzierung der maroden Arena sowie des Reichssportfeldes eingereicht haben. Bislang haben sich neun private Investoren an der Ausschreibung beteiligt, darunter die Konzerne Hochtief, die Philipp Holzmann AG, Walter Bau und die französische Firma General des Eaux, ebenso das Unternehmen Strabag. Am 15. Juni will der Senat entscheiden, welcher Investor den Zuschlag für die rund 600 Millionen Mark teure Sanierung erhält. Das Land sowie der Bund wollen sich mit jeweils 100 Millionen Mark am Umbau der Sportstätte beteiligen.

Im Vorfeld der Bewerbung ist durchgesickert, daß ein Unternehmen plant, auf dem Gelände des Reichssportfeldes einen Freizeitpark mit Sport- und Unterhaltungseinrichtungen errichten zu wollen. Mit Hilfe der erzielten Einnahmen ist vorgesehen, die Sanierung und Umbauten zu finanzieren.

Zugleich haben Investoren angekündigt, anstelle des vom Senat ausgewählten Entwurfs der Hamburger Architekten Gerkan/Marg und Partner (gmp) Alternativpläne zu präsentieren. Insbesondere die Stützen der Dachkonstruktion, erklärte ein Sprecher der Philipp Holzmann AG, seien „für ein wirtschaftlich vernünftiges Konzept nicht hilfreich“. Man werde andere, innovativere Lösungen vorlegen. Der gmp-Entwurf, der im Dezember aus einem Wettbewerbsverfahren als Sieger hervorging und vom Senat zur Grundlage der Ausschreibung gemacht wurde, sieht einen Umbau der Tribünen sowie die Überdachung des Stadions vor.

Das große Dach wird in dem Gerkan-Entwurf von vielen Stützen getragen, die den Besuchern auf den Tribünen zum Teil die Sicht versperren könnten. Der Päsident des Fußballvereins Hertha BSC , Walter Müller, sowie der Chef des Berliner Fußballverbandes, Otto Höhne, haben in der Vergangenheit die Stützenkonstruktion vehement kritisiert.

Petra Reetz, Sprecherin der Bauverwaltung, zeigte sich gestern verwundert angesichts der ins Spiel gebrachten Alternativkonzepte. Die Ausschreibung des Senats samt dem Gerkan-Entwurf bildeten „die Basis“ für die Sanierung. Daran hätten sich die Investoren zu orientieren. Die Verwaltung werde sich nicht unter Druck setzen lassen, sondern könne denjenigen auswählen, „der den Wünschen des Landes Berlin am nächsten kommt“. Reetz räumte allerdings ein, daß „Veränderungen im Detail möglich“ seien. rola

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