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Spaltung überwunden

■ Lutheraner und Katholiken wollen Einigung am Reformationstag besiegeln

Genf (dpa) – Die beiden großen christlichen Konfessionen, Katholiken und Lutheraner, haben eine der Hauptursachen für die Kirchenspaltung vor 450 Jahren überwunden. Sie veröffentlichten am Freitag in Genf Präzisierungen zur „Gemeinsamen Erklärung über die Rechtfertigungslehre“, die damit nach 30 Jahren Dialog unterzeichnet werden kann. Beide Kirchen stimmen demnach über die Grundwahrheiten der Lehre überein. Die Unterschriften sollen am 31. Oktober, dem Tag des Reformationsfestes, in Augsburg unter das Dokument gesetzt werden, teilten der Generalsekretär des Lutherischen Weltbunds, Ishmael Noko, und der Vorsitzende des Päpstlichen Rats für Förderung der Einheit der Christen, Edward Cassidy, in Genf mit. Cassidy unterzeichnet das Dokument für die gut eine Milliarde Katholiken. Die Lutheraner haben dagegen noch nicht entschieden, wer seinen Namen für die 60 Millionen Mitglieder ihrer Konfession unter die Erklärung setzt.

Einer der Hauptgründe für die Kirchenspaltung vor 450 Jahren war die Lehre der katholischen Kirche, daß der Mensch durch gute Taten dazu beitragen kann, das Heil in Christus zu erlangen. Der Reformator Martin Luther bestand darauf, daß der Mensch das Heil allein durch Gottes Gnade erlangt. Beide Kirchen versichern sich gegenseitig, daß die Lehrverurteilungen des 16. Jahrhunderts zumindest die Rechtfertigungslehre nicht mehr betreffen.

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