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■ Die Frauenbeschneidung ist in Afrika weit verbreitet, aber Kampagnen dagegen mehren sich
Die Beschneidung von Frauen – „Female Genital Mutilation“ (FGM) – findet sich in 26 schwarzafrikanischen Staaten entlang des Äquators, des weiteren in Ägypten, Jemen, Oman und bei der Daudi-Bohra-Sekte in Pakistan und Westindien. Entgegen einer weitverbreiteten Vorstellung ist sie keine spezifisch islamische Tradition. Am weitesten verbreitet ist sie in Afrika, wo ihr jährlich zirka zwei Millionen Frauen und Mädchen unterworfen werden. In 85 Prozent der Fälle wird entweder die Klitoris entfernt (Klitoridektomie) oder aber die Klitoris und die kleinen Schamlippen (Exzision). In den Ländern Nordostafrikas und in Mali ist die Infibulation vorherrschend: Dabei wird das gesamte äußere Gewebe entfernt, die Wunde zusammengenäht oder die Beine so zusammengebunden, daß nur eine kleine Öffnung bleibt. Die muß vor dem Geschlechtsverkehr und teilweise vor jeder Geburt wieder geöffnet werden. In Ghana, Burkina Faso und im Sudan wurde die Beschneidung inzwischen gesetzlich verboten. In Ghana ging die Praxis im Zeitraum von 1980 bis 1992 um 50 Prozent zurück. In Kenia gibt es seit zwei Jahren eine Initiative der regierungsunabhängigen Organisation „Fortschritt für Frauen“, ein alternatives Ritual zu etablieren. Durch Diskussion und Aufklärung sollen die Familien überzeugt werden, auf die Operation zu verzichten. Die anderen Aspekte des Rituals – Initiation, Fest und sexuelle Aufklärung – bleiben erhalten. Peter Böhm
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