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Sonderprogramm soll Verslumung stoppen

■ Bund, Länder und Gemeinden starten „Soziale Stadt“ mit 300 Millionen Mark

Berlin (AP/dpa) – Dem Abwärtssog von „Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf“ wollen Bund, Länder und Gemeinden mit ihrem neuen Programm „Die soziale Stadt“ entgegenwirken. Wie Bundesbauminister Franz Müntefering gestern in Berlin erklärte, sollen dieses und nächstes Jahr jeweils 300 Millionen Mark in Stadtteile fließen, bei denen „Verslumung“ droht.

Ziele des Programms sollten unter anderem die Verbesserung des Wohnbestands, der sozialenEinrichtungen und Verkehrsmittel, mehr Grünflächen, mehr Umweltschutz, aber auch bessere Sicherheit, verstärkte Jugendarbeit und wirtschaftliche Entwicklung sein, sagte Müntefering. Dabei soll das Programm auch „Leitfunktion“ übernehmen und vorhandene Strukturen wie Stadtteilgruppen, soziale Einrichtungen, Jugend- oder Städtebauförderung bündeln. Problematische Stadtteile – wie das Bahnhofsviertel in Frankfurt/Main oder der Berliner Bezirk Kreuzberg – sollten stabilisiert werden, so Müntefering.

Er verwies auf das Beispiel des „Quartiersmanagement“ in Berlin. So versucht die Stadtverwaltung seit vorigem Jahr im Wedding in Straßenzügen mit überbelegten kleinen Wohnungen, Verwahrlosung und einer Arbeitslosenquote von 29 Prozent die Probleme mit einem „Bündnis für Beschäftigung, Lebensqualität und sozialen Zusammenhalt“, einem Stadteilladen und Quartiersmanagern in den Griff zu bekommen. Müntefering erklärte, es komme nicht so sehr auf die finanzielle Ausstattung, sondern auf das Engagement vor Ort an. Er rief die Bürger auf, sich am Programm zu beteiligen. In der Regel wüßten die Bewohner am ehesten, was verbessert werden könne. Es gehe nicht darum, „Horrorvisionen“ zu verkünden, sagte der Minister. „Unsere Städte sind gesund, aber Gesundheit muß gepflegt werden.“

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