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Landesmuseum will mehr Bierkeller für Kunst

■ Berlinische Galerie möchte an neuem Standort auf dem Brauerei-Gelände weitere Flächen ankaufen. Museumsdirektor hat keine Angst vor nassen Gewölben und heizt ein

Die Berlinische Galerie plant an ihrem neuen Standort in der ehemaligen Schultheiss-Brauerei eine Flächenerweiterung. Zu den vorgesehenen 2.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, die derzeit in den Gewölbekellern entstehen, sollen ein weiterer großer Saal sowie später Schauräume, Depots, eine Bibliothek und ein Vortragsraum hinzukommen. Der Förderverein Berlinische Galerie e. V. rührte gestern die Werbetrommel für die Finanzierung der ehrgeizigen Erweiterung. Das Landesmuseum für moderne Kunst wird für rund 23 Millionen Mark auf dem Schultheiss-Gelände am Kreuzberg realisiert. Eröffnung der Berlinischen Galerie soll 2001 sein.

Die durch das Land erworbenen Flächen auf dem Brauerei-Areal, sagte gestern Förderverein-Chef Helmut Zeumer, „werden nicht reichen“. Deshalb habe sich der Verein, der in den 60er Jahren das Landesmuseum aus der Taufe gehoben hatte, „zum Ziel gesetzt, für das Museum weitere Flächen hinzuzugewinnen“.

Nach Ansicht Zeumers soll in einem ersten Schritt „eine Raumfolge mit 450 Quadratmetern, die aus drei gewölbten Hallen“ besteht, angekauft werden. Die Räume schlössen sich an die vorhandenen Bierkeller an und würden dem Gründungsdirektor Eberhard Roters gewidmet. Für den Erwerb will der Verein in den kommenden zwei Jahren rund 2 Millionen Mark durch Spenden und Sponsoring auftreiben. Ebenso sollen die für den Ausbau benötigten rund 12 Millionen Mark zusammenkommen, so Zeumer.

Langfristig will Museumsdirektor Jörn Merkert „eine große Lösung“ für die Berlinische Galerie. Dazu soll das Haus auf 14.000 Quadratmeter Gesamtfläche wachsen, mit der Verwaltung, neuen Hallen, der Bibliothek und dem Vortragsraum. Laut Merkert wird der Ausbau rund 20 Millionen Mark kosten, die Flächen stünden in den Bierkellern bereit.

Bei einem Rundgang durch die riesigen Kellergewölbe ging Merkert gestern auch auf die Vorwürfe des Architekten Winnetou Kampmann ein, der die nassen Eiskeller als Gefahr für die Kunstwerke bezeichnet hatte (siehe taz von Dienstag). Es sei klar, daß die über 100 Jahre alten Gemäuer aufgrund der Brauereinutzung Feuchtigkeit enthielten. Es werde aber alles vom Bauherrn getan, die Räume zu trocknen und zu isolieren. „Wir lassen dies durch Fachleute prüfen“, sagte Merkert. Außerdem sei es nichts Außergewöhnliches, feuchte Keller zu trocknen und als Ausstellungsräume zu nutzen. Der Hamburger Bahnhof sei dafür ein Beispiel.

Nicht ganz leicht wird die Klimatisierung in den kalten Kellern werden. Nach Ansicht Merkerts wir es nötig sein, daß auch im Sommer „dort unten geheizt“ wird, um Wärme und Trockenheit zu garantieren. Rolf Lautenschläger

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