: Preise bleiben gebunden
■ Nach der Buchpreisentscheidung bieten Händler neuer Kommission ihre Hilfe an
Frankfurt/Main (dpa) – Die Vereinbarung über eine innerdeutsche Buchpreisbindung ist nach der überraschenden Brüsseler Entscheidung vom Mittwoch vorerst auf Eis gelegt. Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Donnerstag in Frankfurt mitteilte, bleibt zunächst die Preisbindung in ihrer alten Form bestehen, bis die neue EU-Kommission das Thema wieder auf die Tagesordnung setzt. Die neuen Kommissare werden voraussichtlich im September ihre Arbeit aufnehmen.
Börsenvereinssprecher Eugen Emmerling sagte: „Wir haben uns natürlich erst mal über den Aufschub gefreut, und mit uns Verleger, Buchhändler und Autoren.“ Noch aber sei das Thema nicht vom Tisch. Der neuen Kommission wolle er „offen, fair und kompromißbereit“ begegnen.
In Erwartung eines Verbots der grenzüberschreitenden Buchpreisbindung im Handel zwischen Deutschland und Österreich hatte der Börsenverein zumindest innerhalb Deutschlands die festen Ladenpreise festzurren wollen. Dafür hatte er eine Vereinbarung zwischen den deutschen Verlegern und Buchhändlern vorbereitet, die im Fall eines Verbots schon am Mittwoch in Kraft getreten wäre. Das ist jetzt nicht mehr nötig: Die Brüsseler Kommissare haben entgegen allen Erwartungen die Entscheidung über die grenzüberschreitende Buchpreisbindung auf unbestimmte Zeit verschoben.
Emmerling rechnet damit, daß die neue Kommission die Frage erneut aufgreifen werde. Allerdings rechne er nicht vor Ende des Jahres damit. Falls erforderlich, könne der Vertrag über die rein deutsche Buchpreisbindung dann wieder aus der Schublade geholt werden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen