: DGB und DAG steuern gegen Müller-Kurs
■ Gewerkschaften lehnen wirtschaftspolitischen Vorstoß ab
Hamburg (dpa) – Mit seinem Vorstoß für eine Kursänderung in der Wirtschaftspolitik hat sich der parteilose Bundeswirtschaftsminister Werner Müller Kritik von den Gewerkschaften eingehandelt. In seinem „Wirtschaftsbericht 1999“, der heute veröffentlicht werden soll, hatte Müller zur Zurückhaltung in der Tarifpolitik aufgerufen und das Zurückschrauben sozialer Ansprüche gefordert.
Die DAG lehnte dies gestern als „wirtschaftspolitisch verfehlt“ und „sozial schieflastig“ ab und befürchtet, der „angebotspolitische Schwenk“ werde die konjunkturellen Aussichten schwächen statt stärken. Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer warnte vor einem Kurswechsel auf dem Rücken der Beschäftigten. Zustimmung fanden Müllers Vorschläge für einen schlankeren Staat bei Hamburgs Oberbürgermeister Ortwin Runde. „Da sind in der Tat eine Reihe von Dingen mit dabei, wo man sagen muß: Ist das denn Aufgabe des Staates?“ fragte Runde im NDR.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen