: Sieben Millionen Mark Lehrgeld
Hamburgs Polizei hat gestern ihr neues EDV-System offiziell in Betrieb genommen. Das sogenannte Polizeiliche Auskunfts-System POLAS soll es möglich machen, an insgesamt 3000 vernetzten Rechnern Informationen etwa über Personenfahndungen abzurufen. Der Staatsrat der Innenbehörde, Wolfgang Prill, spricht jedenfalls vom „neuesten Stand der Technik“. Er verschwieg aber auch nicht, daß man bei der Einführung viel Lehrgeld habe zahlen müssen.
Die Entwicklung von POLAS hatte in den vergangenen Jahren immer wieder für Negativschlagzeilen gesorgt. Eigentlich hätte das neue System schon zum Jahreswechsel 1997/98 eingesetzt werden sollen. Doch gab es immer wieder technische Probleme, die die Polizei insgesamt knapp sieben Millionen Mark kostete.
„Sieben Millionen Mark, die man sinnvoller hätte ausgeben können“, sagte denn auch Frank Schnaube, der Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter. Bei der Entwicklung von POLAS sei viel zu spät umgesteuert worden.
Mit dem neuen System hat die Hamburger Polizei jetzt die Möglichkeit, auf bundesweite und internationale Daten zugreifen zu können. Das konnte das alte System nicht leisten. lno
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen