: Meister Planscher mit Dauererfolg
■ Spandauer SV wird zum zwanzigsten Mal Deutscher Meister im Wasserball. Doch international scheiterte der SSV schon früh
Das Ritual gehört dazu und ist immer wieder schön: Die Meister werfen ihren Meistermacher ins Wasser. Am Sonnabend musste sich dieser Prozedur im Schwimmbad des Olympiastadions Peter Röhle, Trainer der Wasserfreunde Spandau 04, unterziehen. Sein Team war gerade erneut deutscher Wasserball-Meister geworden. Der schnurrbärtige Coach unterwarf sich mit sichtlichem Vergnügen diesem Ritual. Und weit mehr als 1.000 Zuschauer auf den Rängen jubelten mit ihm. Denn sie hatten im zweiten Finalspiel gegen den SC Rote Erde Hamm einen klaren 6:2-Erfolg ihrer Mannschaft erlebt. Es ist der 20. Meisterschaftserfolg für die Wasserfreunde – und der zweite für Peter Röhle als Trainer.
Allerdings war das „Spandauer Urgestein“, wie man ihn gerne nennt, als überragender Torwart zuvor auch an den anderen 18 Titelgewinnen beteiligt. In die lockere Stimmung im Olympiabad – die Spandauer hatten für das Wochenende zu einer riesigen Party eingeladen – mischten sich aber auch ernstere Töne.
Zwei Leistungsträger verlassen den Erfolgsclub. Und für teure Neuverpflichtungen bietet das Budget nur wenig Möglichkeiten. „Wir vertrauen verstärkt unserem Nachwuchs“, hatte Peter Röhle schon zu Beginn dieser Bundesligasaison versprochen und setzte immer wieder junge Leute ein.
Trotzdem werden es die Spandauer in der kommenden Saison nicht leicht haben. Denn dem Gewinn der Meisterschaft und des deutschen Pokals steht ein unbefriedigendes Abschneiden in der internationalen Szene gegenüber. In der europäischen Champions League scheiterten die Röhle-Schützlinge schon frühzeitig. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen