Kommentar: Bumerang-Gutachten
■ Hollerland-Schutz wird verhindert
Die CDU versucht mit allen Mitteln und Schützenhilfe von Bürgermeister Henning Scherf, doch noch an das Naturschutzgebiet Hollerland als Baugrund heranzukommen. Da werden Gutachten, die das Gegenteil sagen, nicht veröffentlicht. Neue Gutachten werden in Auftrag gegeben, um doch noch ein Schlupfloch zu finden, wie die Feuchtwiesen zubetoniert werden können. Und Realitäten werden nicht akzeptiert: Das Hollerland ist einzigartig.
Taktisch klug hat Tine Wischers Ressort dem neuen Vorstoß der Senats-Kollegen die Spitze genommen. Der ausgewählte Gutachter wird höchstwahrscheinlich sagen: Das Hollerland muss unter EU-Naturschutz gestellt werden. Weil das geahnt wurde, war die Auftragsvergabe bis nach den Wahlen verschleppt worden. Jetzt wünscht sich die Beton-Fraktion wahrscheinlich, das Gutachten nie eingefordert zu haben. Denn es wird als Bumerang zurück kommen.
Derweil leiten Scherf und die Genossen aus der CDU den nächsten Schachzug ein. Ein europaweites Modellprojekt im Hollerland würde vielleicht doch noch die Gnade des EU-Rechts finden. Der Rhetorik-Wechsel ist längst eingeläutet: Inzwischen spricht man von einem „Technologie-Stadtteil“, der an der Stelle entstehen soll. Wie der aussehen könnte, daran wird derzeit gefeilt. Vieleicht wird die International University Bremen-Grohn ja doch noch in die Nähe der Uni verlegt. Christoph Dowe
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