■ Kleine Anbieter fürchten Verdrängung: Ruf nach Strom-Regulierung wird lauter
Hamburg (AFP) – Immer mehr Energieexperten fordern im Zuge der Liberalisierung des Strommarktes eine Regulierungsbehörde, die wie beim Telefonmarkt für fairen Wettbewerb sorgt. Der Bund der Energieverbraucher geht nach einem Bericht der Bild am Sonntag zwar davon aus, dass die Stromkosten für die Haushalte bis zum Jahresende um ein Drittel sinken; gleichwohl gebe es keinen fairen Wettbewerb unter den Stromanbietern. Da die großen Konzerne, denen die Stromnetze gehörten, von kleineren Anbietern und den Stadtwerken für die Durchleitung von deren Strom hohe Gebühren verlangten, seien diese in ihrer Existenz bedroht. „Das ist so, als ob Mercedes alle Autobahnen gehören würden und das Unternehmen bestimmen könnte, wer drauf fahren darf“, sagte der Vorsitzende des Verbraucherbundes, Aribert Peters.
Der umweltpolitische Sprecher der Grünen, Reinhard Loske, forderte ebenfalls eine Durchleitungsregelung mit einheitlichen Tarifen. SPD-Energieexperte Hermann Scheer befürchtet sogar, dass ohne eine Wettbewerbsbehörde die Strompreise wieder steigen könnten.
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