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■ Eine Genossenschaft mit 1.200 Frauen

Die Weiberwirtschaft, die erste Frauengenossenschaft seit der Weimarer Republik, entstand 1990 mit dem Ziel, ein Gründerinnenzentrum in Berlin aufzubauen. Junge Unternehmerinnen aus Dienstleistung, Produktion und Kultur sollten durch günstige Mieten, eine gemeinsame Infrastruktur, potenzierte Werbeeffekte und direkten Know-how-Transfer zwischen den Frauen einen idealen Standort finden. In der Weiberwirtschaft dürfen Männer zwar arbeiten, der Betrieb muss jedoch einer Frau gehören.

1992 kaufte die Genossenschaft, an der bislang 1.200 Frauen beteiligt sind, einen Gewerbehof an der Anklamer Straße in Berlin-Mitte für 12,3 Millionen Mark von der Treuhand. Die Gebäude wurden von 1993 bis 1996 ökologisch saniert und durch einen Neubau, in dem auch 13 Wohnungen sind, ergänzt. Gesamtkosten: 24 Millionen Mark. Auf den 5.500 Quadratmetern ist Platz für insgesamt 70 Unternehmen, 200 Arbeitsplätze sollen geschaffen werden. Derzeit arbeiten in der Weiberwirtschaft noch 40 Betriebe, darunter eine Steuerberaterin, eine Apotheke, ein Reisebüro, Versicherungskauffrauen, eine Bonbonmacherei, ein Restaurant, ein Lesbenarchiv und eine Kita.

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