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Nicht keimfrei

■ Hamburger Hygieneinstitut kritisiert „Eistest“ des ZDF-Magazins Wiso

Eisdielenbetreiber und die Hamburger Gesundheitsbehörde haben einen Lebensmitteltest der ZDF-Sendung Wiso kritisiert. Das Wirtschaftsmagazin hatte am Montagabend beanstandet, dass von fünf zufällig in Hamburg entnommenen Eis-Proben vier einen Befall von Kolibakterien aufwiesen, der über dem gesetzlichen Grenzwert lag.

Für Hans-Georg Giese, den Vorsitzenden vom Verband Lebensmittel, ist diese Untersuchung „unanständig“: „Es gibt keinerlei Kontrolle darüber, ob die Proben fachgerecht entnommen wurden.“ Auch viele Hamburger Eisdielenbesitzer reagierten gestern verärgert. „Die Gesundheitsbehörde kommt regelmäßig und macht Kontrollen. Wir hatten da nie Probleme“, meinte ein Gastwirt.

Für Regina Link, Pressesprecherin im Hygieneinstitut Hamburg, hat Wiso zu dramatische Schlüsse aus einer zu kleinen Stichprobe gezogen: „Wir machen regelmäßig unangemeldete Kontrollen für die Gesundheitsbehörde.“ 20 Prozent dieser Proben deuteten auf deutliche Hygienemängel hin, weitere 10 Prozent wiesen Kolibakterien im Grenzbereich auf. Auf keinen Fall bedeute ein hoher Bakterienbefall eine unmittelbare Gesundheitsgefährdung.

Um zu verhindern, dass Krankheitserreger im Speiseeis auf einen Nährboden treffen, machen die Ordnungsämter im Jahr rund 800 Stichproben in den Hamburger Eisdielen. Petra Bäurle, Sprecherin der Behörde, hielt es dennoch für unmöglich, Hygienemängel ganz auszuschließen: „Speiseeis ist ein sehr empfindliches Lebensmittel und unsere Umwelt ist nun mal nicht keimfrei.“ dpa

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