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NABU: Rettet den Stadtwerder

■ Endspurt der Protestkartenaktion: Familienpark statt Villen

Der NABU in Bremen ruft zum Endspurt für den Stadtwerder auf. Seit Mai verteilt der Naturschutzbund Protestkarten gegen die Bebauung des Stadtwerders. Stichtag ist jetzt der 13. September. Dann will Hofmann alle unterschriebenen Karten an Bürgermeister Henning Scherf (SPD) übergeben.

Der Senat plant, das rund 15 Hektar große Gelände um die „umgedrehte Kommode“ mit teuren Villen zu bebauen. Der NABU fordert dagegen den Erhalt des zentralen Naherholungsgebietes für die über 70.000 NeustädterInnen. Außerdem ließen sich aus dem Stadtwerder gut ein Drittel des Bremer Wasserbedarfs naturschonend gewinnen, argumentiert der NABU (wir berichteten).

Trotz aller Aufklärungsbemühungen wären viele Leute von den Plänen des Senats überrascht gewesen, so Hofmanns Erfahrung. Bislang zeigte er sich mit der Aktion sehr zufrieden: "Wir haben bisher eine hervorragende Beteiligung verzeichnet.“ Mindestens 1.000 unterschriebene Protest-Karten hofft Hofmann im September an Scherf übergeben zu können. Dreiviertel der insgesamt 20.000 Karten wurden bislang verteilt. Die Postkarten-Aktion soll vor allem Scherf als Bürgermeister und Schirmherr der Agenda 21 anpieksen: „Wenn er seine Schirmherrschaft der lokalen Agenda ernst nimmt, muss Scherf das städtebaulich unsinnige Projekt Villenbebauung stoppen“, erklärt Hofmann.

Nicht zuletzt wegen der Stadtwerder-Planungen sei der NABU aus der Agenda ausgestiegen. Denn ausgerechnet in der Neustadt, dem Projektstadtteil der Agenda 21, „glauben viele Menschen nicht mehr daran, dass sie mitentscheiden dürfen“, erzählt Hofmann. Und auch in Scherfs Partei sollen die Meinungen zum Stadtwerder auseinander gehen. Die SPD-Basis, glaubt Hofmann, lehne die Bebauung des Stadtwerders ab. Statt Villen fordert der NABU einen Familienpark mit Wasserspielplatz und die Nutzung des Stadtwerders als Trinkwassergebiet. pipe

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