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USA und Kanada stoppen britische Blutspenden

■ Schutzmaßnahme gegen Rinderwahnsinn und die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit

London/Bonn (rtr) – Blutbanken in den USA und Kanada sollen zum Schutz vor der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) kein Blut von Spendern mehr entnehmen, die sich länger in Großbritannien aufgehalten haben. Die Behörden in den USA und Kanada erließen gestern entsprechende Anweisungen. Japan und Australien erwägen, dem Beispiel zu folgen. Mit der Maßnahme sollen Spenden von Personen verhindert werden, die in Großbritannien möglicherweise BSE-verseuchtes Rindfleisch gegessen haben. Die neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit gilt als menschliche Version von BSE.

Das britische Gesundheitsministerium teilte mit, für ein Risiko durch Blutspenden gebe es keine Beweise. In Deutschland ist eine derartige Maßnahme noch nicht geplant. Ein Sprecher des zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts in Langen teilte aber mit, in den zuständigen Gremien werde darüber aber bereits seit längerem diskutiert. Die Entscheidung der USA und Kanadas werde diese Diskussion wohl noch intensivieren. Dabei gehe vor allem um die Frage, welche wissenschaftlich begründbaren Kriterien man etwa für den Ausschluss von Blutspendern festlege.

Im US-Gesundheitsamt (FDA) hieß es, es handele sich bei der Anordnung um eine Vorsichtsmaßnahme. Bislang gebe es keine Beweise, dass die Krankheit mit Blut übertragen werden könne. Nach jüngsten Untersuchungen könne diese Möglichkeit aber nicht ausgeschlossen werden.

Das US-Gesundheitsamt forderte die Blutbanken auf, kein Blut von Personen anzunehmen, die sich zwischen 1980 und 1996 sechs Monate oder länger in Großbritannien aufgehalten haben. Ähnlich soll in Kanda mit Ausnahme der Provinz Quebec verfahren werden. In Quebec sollen nach Angaben des dortigen Blutspendedienstes Hema schon Blutspender ausgeschlossen werden, die sich einen Monat in Großbritannien aufgehalten haben.

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