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Greenpeaceschiff auf TBT-Gift-Tour

■ Umweltorganisation startet Kampagne gegen Anti-Fouling-Farbe

Taucher der Umweltorganisation „Greenpeace“ haben am Donnerstag aus dem Papenburger Hafen im Bereich der Meyer Werft Schlickproben genommen. Auf der Protestfahrt gegen das in Hafenschlick enthaltene Umweltgift Tributylzinn (TBT) steuert das Greenpeace-Schiff „Beluga“ in diesen Wochen Häfen in Ems, Weser und Elbe an.

„TBT gehört zu den giftigsten Chemikalien“, sagt Greenpeacer Thomas Kunz zur taz. Die fast vierwöchige Gift-Tour der Beluga ist als Vorbereitung der Konferenz der Internationalen Maritimen Organisation (IMO), einer Unterorganisation der UN, Ende diesen Jahres gedacht. Auf dem IMO-Treffen werden verbindliche Fristen zum weltweiten Verbot von TBT festgelegt. „Wir machen Druck, damit schon vor dem angepeilten Termin 2020 die Dauereinleitung jeglicher Gifte in die Meere unterbunden wird“, sagt Kunz.

TBT wird Schiffsfarben zugesetzt und verhindert durch ständiges Absondern des schwer abbaubaren Gifts Bewuchs an Schiffsrümpfen. Beim Kontakt mit dem Gift werden etwa Schnecken und Algen getötet. Über TBT-belastete Fische kann das Gift auch in die Nahrungskette gelangen und das menschliche Immunsystem schwächen.

Für die gesamte Nordseeküste ist seit kurzem eine Belastung mit TBT belegt. Eine Schädigung der Meersfauna ist dokumentiert. Alle Küsten-, Hafen- und Werftstädte sind betroffen. So startet das Land Bremen im September ein Pilotprojekt zur biologischen Entsorgung von TBT verseuchtem Hafenschlick. Dies Projekt wird mehrere Millionen Mark kosten. Bis zum Verbot vor drei Jahren durch das Land Niedersachsen verklappte Bremen den Giftschlamm aus den Bremerhavener Häfen im Wattenmeer.Die Beluga wird auch Bremerhaven besuchen.

Zur Zeit testet der WWF in Zusammenarbeit mit Reedereien und Farbenherstellern TBT-freie Farben in der Küstenschifffahrt. schuh

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