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■ Hardware, Software, Bückware

 Im Internet gibt es eine einfache Rechnung: Bill Gates heißt mit vollständigem Namen William Henry Gates III. Wandelt man die Buchstaben des Namens in ASCII-Werte um und rechnet die Zahlen zusammen, erhält man die Summe 666 – die Ziffer des Teufels. Doch dass Bill Gates nicht der Teufel ist, zeigt sich an seiner neuesten Idee. Nach Hard- und Software vertreibt sein Unternehmen Microsoft jetzt Bückware. Unter der Ladentheke soll die amerikanische National Security Agency von Microsoft einen digitalen Schlüssel erworben haben, der dem Geheimdienst den Zugriff auf private Computer ermöglicht. Angesichts der „Schnüffel-Hintertür“ sprechen Apokalyptiker schon vom endgültigen „Verlust der Privatheit“.

Arme Propheten, arme Geheimdienstler. Sie sind in eine grandiose Falle getappt. Welcher vernünftige Anwender arbeitet schon mit Microsoft-Produkten? Und was für Daten sind auf den privaten Windows-Programmen zu entdecken? Die neuesten Waschmaschinenpreise? Omis nächster Geburtstag? Oder doch nur: Sex, Sex, Sex?

 „Mauselbärchen, ich möchte für den Rest meines Lebens dein Tampon sein.“ Mit solch wichtigen Informationen werden die Festplattenagenten bei ihrer Suche nach den Schlüsselbegriffen „Terror“, „Ibn-Laden“ und „Hisbollah“ überschwemmt. Berge der Bedeutsamkeit begraben die NSA-Computer, gigantische Mengen Datenmüll lassen die Abhörleitungen implodieren. Vor den rauchenden Bildschirmen wiegen sich wahnsinnig gewordene Spione, die sich nach James Bond zurücksehnen.

 Sie verfluchen Gates' Idee vom „Ende des Geheimen“, denn der hat erkannt, dass in einer Zeit, in der das Private eh nicht mehr existiert, weil jeder alles im Internet veröffentlicht, Geheimdienste bis zum Endpunkt der Belanglosigkeit vordringen sollten. Bill Gates ist Gott oder mindestens sein kleiner Bruder. Michael Ringel

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