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Krach an der Küste

■ Nordseebäderverband vor Zerreißprobe

Für den Nordseebäderverband (NBV) Schleswig-Holstein geht es heute um Alles oder Nichts: Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in Husum stehen die künftige Struktur und die Arbeitsschwerpunkte des Verbandes zur Disposition, in dem ein Großteil der Fremdenverkehrsorte der Westküste organisiert sind. Und an dieser Entscheidung hängt letztlich der Bestand des ganzen Verbandes. Denn sie bestimmt darüber, ob etliche Mitglieder, die ihren Austritt beschlossen oder angekündigt haben, gehalten werden können.

Hinter dem Streit stehen vor allem unterschiedliche Vorstellungen über das Marketing: Während die Westküste auf die „Destination Nordsee“ setzt und als Argument dafür die Ergebnisse von Umfragen heranzieht, will man auf Landesebene eher Schleswig-Holstein als Dachmarke herausstellen. Seitdem der CDU-Spitzenkandidat Volker Rühe sich Zeitungsberichten zufolge hinter die regionale Linie gestellt hat, droht die Werbestrategie auch zum Thema im Landtagswahlkampf zu werden.

Dem Nordseebäderverband brach unterdessen die Mitgliedschaft weg, jedenfalls in Nordfriesland: Auf Sylt haben Rantum, Wenningstedt und die Stadt Westerland, teilweise an Bedingungen geknüpft, ihren Austritt beschlossen, außerdem weitere Kommunen auf den Inseln Föhr und Amrum.

Für den Fall, dass heute eine Einigung nicht gelingen sollte, haben mehrere Beteiligte bereits den Verband selbst in Frage gestellt. Dabei fiel auch das Wort „Selbstauflösung“. hw

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