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Mindestens 50 Tote bei Terroranschlag auf Moskauer Wohnblock

■ Ministerpräsident Putin verdächtigt Islamisten in Dagestan. Jelzin: Krieg gegen russisches Volk

Moskau (rtr/taz) – Die Terrorserie in Moskau reißt nicht ab: Bei einem neuen Anschlag auf einen Wohnblock in Moskau sind gestern mindestens 50 Menschen getötet worden. Möglicherweise fielen bis zu 100 Menschen dem Attentat zum Opfer. Die von Unbekannten ausgelöste Explosion zerstörte das achtstöckige Haus völlig, viele Menschen wurden noch vermisst. Die Explosion um 5 Uhr früh war so heftig, dass von dem Gebäude im Süden des Stadtzentrums nur ein Schuttberg übrig blieb. Der Block umfasste 64 Wohnungen, in denen 120 Menschen lebten. Ein zweites Attentat konnte gestern nach Angaben von Innenminister Ruschailo verhindert werden.

Ministerpräsident Wladimir Putin äußerte den Verdacht, es gebe eine Verbindung zu den islamistischen Rebellen in Dagestan. In einer Fernsehansprache sagte Präsident Jelzin, der Terrorismus habe dem russischen Volk den Krieg erklärt. Die Attentäter wollten Furcht und Panik verbreiten. Das werde ihnen aber nicht gelingen. Die beste Antwort der Bürger sei Wachsamkeit und Besonnenheit. „Der Kampf gegen den Terrorismus kann nicht allein Aufgabe von Polizei und Sonderkommandos sein“, sagte er.

Jelzin ordnete zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen in großen Städten, Atomkraftwerken, Treibstofflagern und anderen Objekten an. Dem Moskauer Bürgermeister Juri Luschkow gab er 24 Stunden Zeit, die Flughäfen, Bahnhöfe und Keller in der acht Millionen Einwohner zählenden Stadt überprüfen zu lassen.

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