: Protest ist verschoben
■ Albingia: Mitarbeiterversammlung und Demonstration erstmal abgesagt
Das Management der von der Axa-Colonia-Gruppe übernommenen Albingia-Versicherung in Hamburg setzt offenkundig auf eine Spaltung der Belegschaft. Eine für gestern vorgesehene MitarbeiterInnen-Information über die Auswirkungen der Fusion wurde in den frühen Morgenstunden kurz vor Beginn der Versammlung per E-Mail abgesagt. Hintergrund: Der Betriebsrat hatte am Vorabend eine einstweilige Verfügung erwirkt, wonach alle Beschäftigten auf einer gemeinsamen Versammlung über den geplanten Arbeitsplatzabbau informiert werden müssen.
Ursprünglich wollten die Albingia-Bosse die MitarbeiterInnen der Direktion und Hauptverwaltung sowie die Angestellten der sogenannten Niederlassung auf zwei getrennten Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten über den Kahlschlag in Kenntnis setzen. Da beide Bereiche rechtlich aber einen Betrieb darstellen, verfügte das Arbeitsgericht, dass eine gemeinsame Veranstaltung abgehalten werden müsse, die daraufhin von dem Unternehmen abgesagt wurde.
In der Hauptverwaltung in Hamburg sollen nach den Plänen des fusionierten Unternehmens knapp 600 Arbeitsplätze gestrichen werden, in der Niederlassung werden die Entlassungen geringfügiger ausfallen. Die Aktionäre der Albingia hatten am Montag der Fusion zugestimmt, die die Entlassungen nach sich zieht.
Aufgrund der Absage fand die für gestern geplante Demonstration der Gewerkschaften DAG und HBV nicht statt. Die GewerkschafterInnen wollten eigentlich durch die City marschieren, um gegen die Entlassungen zu demonstrieren. Die Albingianer werden nun nächste Woche im Anschluß an die geplante Betriebsversammlung auf die Straße gehen. kva
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