■ Diepgen des Tages: Schöttlers Streetgirls
Das Leben in Berlin ist hart. Für Mädchen ganz besonders. „Mädchen haben ganz eigene Probleme in der Großstadt. Ihre Bewegungsräume sind oft eingeschränkt.“ Das sagte Gabriele Schöttler gestern beim „bunten Mädchen-Umzug“ zwischen Brandenburger Tor und Alex; einer „Streetgirl-Demo“, veranstaltet von Schöttlers Frauen- und Jugend-Senat. Und Gabriele hat die Probleme erkannt. Also Schwestern, raus auf die Straße und gegen das Patriarchat gekämpft!
Machen euch etwa die Jungens zu schaffen, die immer gleich den Weg versperren und gucken, wenn eine Horde wild kreischender Mädchen die Straße entlang läuft. Ja, das kann schon mal Platz wegnehmen, aber freut euch doch dran.
Gabriele zeigt euch auf ihren Wahlplakaten, was Emanzipation ist: Zack! Mit dem Absatz eine klaffende Wunde in den Armani-Schuh des doofen Mannes getreten.
Stöckelschuhe sollten am Streetgirl Day zu Hause bleiben, denn wo es um Bewegungsräume geht, sind sie weiß Gott fehl am Platz. Um Distanzen zu überwinden, sind Treter à la Lola rennt angesagt.
„Streetgirls“ – warum die Schöttler euch nur diesen Namen gegeben hat? Straßenmädchen sind doch was ganz anderes und haben auch ganz bestimmt andere Probleme. Vielleicht wegen der „Spice Girls“? Ehrlich gesagt sind die aber gar nicht so emanzipiert. Sie wackeln auch nur nett mit dem Arsch und piepsen nette Popsongs. Sie führen nicht die Frauenbewegung an, sondern ihre große Fangemeinde von pupertierenden Jungs, die nur heimlich zugeben, dass sie die süß finden. Aber süß war eure Aktion ja auch. Molly Bluhm
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