: Genitalbeschneidung: Verfahren eingestellt
Berlin (dpa) – Das Ermittlungsverfahren gegen drei Berliner Ärzte wegen des Verdachts der Genitalverstümmelung an ausländischen Mädchen ist eingestellt worden. Wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte, konnten keine Opfer ermittelt werden. Außerdem sei ein mit versteckter Kamera gedrehtes Video nicht geeignet gewesen, die Vorwürfe zu erhärten, weil ein Informant anonym geblieben sei, hieß es. Den drei Ärzten war im März vorgeworfen worden, Beschneidungen an Mädchen vorgenommen beziehungsweise bei solchen Operationen geholfen zu haben. Die Anschuldigungen wurden erhoben, nachdem das ARD-Fernsehmagazin „Report“ ein Video ausgestrahlt hatte, das einen der Ärzte in einem Gespräch über Beschneidungen zeigte. Die Ermittlungen gegen den seit Jahrzehnten praktizierenden Gynäkologen afrikanischer Herkunft, einen Narkosearzt sowie einen weiteren Gynäkologen wegen schwerer Körperverletzung hätten keinen hinreichenden Tatverdacht ergeben, so eine Justizsprecherin. Die Ärzte hatten die Vorwürfe zurückgewiesen. Zu dem mit versteckter Kamera gefilmten Gespräch hatte der Gynäkologe angegeben, er habe seinem Gesprächspartner lediglich allgemeine Ausführungen zur Genitalverstümmelung gemacht, würde solche aber nie selbst vornehmen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen