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■ Die Sündenböcke der Türken

Nicht nur die Deutschen, auch die grösste Minderheit in Deutschland, die Türken, haben ihre ausgemachten Sündenböcke für soziale Probleme: Die Aussiedler nehmen uns die Arbeitsplätze weg, sind verantwortlich für Probleme auf dem Wohnungsmarkt und die knappen Mittel bei Wohnungsgeld, Sozialhilfe usw. – das glauben immerhin rund 60 Prozent der befragten Türken. Vor allem Jugendarbeiter in westdeutschen Kommunen bekommen die Auswirkungen dieser ethnischen Zuschreibung zu spüren. Die gewalttätigen Konflikte zwischen türkischen und Aussiedler-Jugendlichen häufen sich. Ähnlich starke Vorurteile gab es unter den befragten Deutschen gegenüber keiner Minderheitengruppe.

Weit weniger werden die Asylbewerber von den Türken für soziale Probleme verantwortlich gemacht: Für fehlende Arbeitsplätze geben 44,9 Prozent ihnen die Schuld. Auch die Deutschen kommen mit einem blauen Auge davon. 48,5 Prozent werfen ihnen vor, Arbeitsplätze wegzunehmen. Bei Problemen der sozialen Sicherheit sind es 39,3 Prozent.

Fazit: Insgesamt ist die Bereitschaft zur Ethnisierung sozialer Konflikte bei der türkischen Minderheit im Durchschnitt höher als bei den Deutschen.

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