piwik no script img

   

■ UN-Luftbrücke fliegt Osttimoresen heim. Bundeswehrsoldaten beginnen Einsatz

Dili/Berlin (AFP) – Die Vereinten Nationen haben gestern eine Luftbrücke für die Rückkehr der Flüchtlinge aus Osttimor in ihre Heimat eingerichtet. Wie ein Sprecher des UN-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) sagte, wurden 173 Menschen aus der westtimorischen Stadt Kupang mit zwei Transportmaschinen nach Dili geflogen und in einem Flüchtlingslager im Sportstadion untergebracht.

Im Stadion in Dili spielten sich ergreifende Szenen ab, als sich die Rückkehrer und ihre Familienangehörigen weinend in die Arme fielen. Einige Heimkehrer berichteten, dass proindonesische Milizen in den Lagern in Westtimor Jagd auf die Unterstützer der Unabhängigkeit Osttimors machten.

Allein in Westtimor halten sich etwa 250.000 Flüchtlinge auf, die auf die Rückkehr nach Osttimor warten. Künftig sollen täglich zwei vom UNHCR gecharterte Transportmaschinen Flüchtlinge nach Dili bringen.

Der australische Interfet-Kommandeur Peter Cosgrave forderte Indonesien erneut auf, die vier Soldaten auszuliefern, die verdächtigt werden, am 23. September den für die Financial Times arbeitenden Journalisten Sander Thoenes getötet zu haben.

Nach der Zustimmung des Bundestages zum Osttimor-Einsatz der Bundeswehr sollen die ersten Soldaten bereits heute in Richtung Australien aufbrechen, teilte das Verteidigungsministerium mit. Die bis zu hundert Soldaten sollen im australischen Darwin stationiert werden und von dort aus verletzte Soldaten der Friedenstruppe aus Osttimor evakuieren.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen