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■ Neue Kritik an Kosovo-Mission

Belgrad (AFP) – Der UN-Beauftragte für Menschenrechte in Jugoslawien, Jiri Dienstbier, hat die internationale Friedensmission im Kosovo scharf kritisiert. Trotz der Präsenz der KFOR-Truppen würden die Rechte der nicht-albanischen Bevölkerung in „besorgniserregendem“ Ausmaß verletzt, sagte Dienstbier am Freitag in Belgrad. Der ehemalige tschechische Außenminister war sechs Tage in Serbien und im Kosovo unterwegs gewesen. Es dürfe nicht angehen, dass „eine ethnische Säuberung durch eine andere ethnische Säuberung“ ersetzt werde. Bisher sind rund 200.000 Serben aus dem Kosovo geflüchtet.

Erneut forderte Dienstbier ein Ende der Wirtschaftssanktionen gegen Jugoslawien. Sie träfen „das gewöhnliche Volk und nicht die Regierung“. Gleichzeitig rief er zu humanitärer Hilfe für die mindestens 750.000 Kriegsflüchtlinge in Serbien auf. Dienstbier will im November der UN-Vollversammlung über die „furchtbaren Ereignisse im vergangenen Frühjahr, die unglaublichen Menschenrechtsverletzungen im Kosovo, die Menschenrechtsverletzungen durch die Luftangriffe auf unschuldige Zivilisten in Jugoslawien sowie die gegenwärtigen ethnischen Säuberungen im Kosovo“ berichten.

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