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Milizen greifen in Timor an

■ 2.000 Soldaten der internationalen Truppe werden an die Grenze zu Westtimor verlegt

Dili/Berlin (AFP) – Die militärischen Auseinandersetzungen zwischen der Friedenstruppe in Osttimor (Interfet) und den proindonesischen Milizen sind am Wochenende eskaliert. Bei Angriffen auf Interfet-Patrouillen an der Grenze zu Westtimor wurden gestern nach Interfet-Angaben ein Milizionär erschossen und offenbar zwei weitere verletzt. Bei einem ähnlichen Zwischenfall vor drei Tagen war schon einmal ein Milizionär getötet worden.

Die multinationale Truppe kündigte eine massive Verstärkung ihrer Einheiten im Westen Osttimors an. Rund 2.000 Soldaten sollen in einer „Westfor“ getauften Operation die bereits 1.000 in der Grenzregion stationierten Soldaten bei der Entwaffnung proindonesischer Milizen unterstützen.

Am Sonntagvormittag begann die multinationale Truppe mit der Verlegung von Kampfhubschraubern, Truppentransportern und gepanzerten Fahrzeugen an die Grenze zu Westtimor. Insgesamt umfassen die multinationalen Truppen in Osttimor rund 6.000 Soldaten.

Der Sprecher des Koordinationsbüros für Humanitäre Hilfe (OCHA), Michael Barton, gab gestern in Dili bekannt, den UNHCR-Mitarbeitern sei der freie Zutritt zu den rund 200 Lagern in Westtimor zugesagt worden, in denen mehr als 250.000 Menschen vermutet werden. Der indonesische General Susilo Bambang Yudhoyono erklärte, seine Armee werde die Sicherheit der Flüchtlinge in Westtimor garantieren.

Interfet-Kommandeur Peter Cosgrove legte am Samstag einen Dreistufenplan zur Stabilisierung der ehemaligen portugiesischen Kolonie vor. Demnach sollen die Unabhängigkeitskämpfer und die proindonesischen Milizionäre ihre Waffen niederlegen und danach in den Wiederaufbau eines neuen, unabhängigen Osttimors eingebunden werden. Schließlich werde es um die Versöhnung der Konfliktparteien gehen.

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