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■ Unita – noch immer nicht kriegsmüde

Er gehört zu den letzten Rebellen Afrikas vom alten Schlag, und sein Name ist untrennbar mit der „Bewegung für eine vollständige Unabhängigkeit Angolas“, kurz Unita, verbunden: Jonas Savimbi, 65. Auch innerhalb der Unita, die seit mehr als 30 Jahren in Angola Krieg führt, ist der von der Regierung zum Kriegsverbrecher erklärte Doktor der Rechte einer Schweizer Eliteuniversität gehasst und gefürchtet.

Seit Mitte der 60er-Jahre, als die Abspaltung der Befreiungsbewegung „Nationale Front für die Befreiung Angolas“ (FNLA) erstmals in der ehemaligen portugiesischen Kolonie in Erscheinung trat, ist er Chef der Rebellen. Während die von der CIA unterstützte FNLA vom Norden her operierte, agierte die Unita mit der Hilfe Chinas im zentralen Hochland.

Nach der Unabhängigkeit 1975 führten die Rivalitäten zum Bürgerkrieg. Einer von Afrikas längsten und blutigsten Kriegen wurde er allerdings erst durch das Eingreifen der Großmächte. Savimbi wurde von Südafrikas Apartheid-Regime und den USA unterstützt, die MPLA von Kuba und der Sowjetunion. Erst nach dem Zusammenbruch der alten Weltordnung sahen beide Seiten ein, dass der Krieg nicht zu gewinnen sei. 1992 fanden die ersten freien Wahlen statt. Savimbis Siegessicherheit erwies sich als falsch. Er verlor und zog erneut in den Krieg. 1994 unterzeichneten beide Seiten den Friedensvertrag von Lusaka. Die Mission scheiterte. Seit Ende 1998 ist der Krieg wieder voll entflammt. Kordula Doerfler

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