: Keine so gute Idee
Arena im Volkspark kommt ohne Quersubventionierung aus. Dafür darf der Investor wird das Grundstücks-Geschenk der Stadt für 15 Millionen Mark verkaufen ■ Von Eberhard Spohd
Die Arena im Volkspark kommt. Das hält zumindest Wirtschaftssenator Thomas Mirow (SPD) für möglich. Wenn alles gut gehe, könne im Frühjahr des Jahres 2000 mit dem Bau begonnen werden, sagte er gestern, als er einen Zwischenbericht über die Fortentwicklung der Sport- und Veranstaltungshalle neben dem im Bau befindlichen neuen Volkspark-Stadion vorstellte. Mit der Fertigstellung sei bis zum Sommer 2001 zu rechnen.
„Wir sind in den vergangenen Wochen ein gutes Stück vorangekommen“, behauptete Mirow, „das Ziel ist aber noch nicht erreicht.“ Das Konzept der Deuteron Holding, die schon mit der Fertigstellung des Stadions erhebliche bauliche und wirtschaftliche Probleme hat, sei entscheidend weiterentwickelt worden. Der Clou daran: Auf die sogenannte Quersubventionierung wird verzichtet. Geplant war zunächst, die Einnahmen aus beispielsweise einem Hotel, einer Shopping Mall oder eines Schwimmbades in die Arena zu stecken. Mirow aber hat „bei genauem Hinsehen festgestellt, dass das doch keine so gute Idee war wie anfangs angenommen“. Stattdessen darf Deuteron das Grundstück rund um die Halle, für das sie der Stadt eine symbolische Mark bezahlen musste, für 15 Millionen Mark verkaufen.
Das freut besonders Deuteron-Geschäftsführer Andreas Wankum, der sich den finnischen Unternehmer Harry Harkimo und dessen Firma Jokerit mit ins Boot geholt hat. Harkimo hat mit der Hartwall Areena in Helsinki die nach eigenen Angaben „erfolgreichste Halle“ Europas gebaut.
Die Volkspark-Arena soll inzwischen nur noch 144 Millionen Mark kosten. Ursprünglich war von 177 Millionen Mark die Rede. Finanziert wird das Projekt über den Verkauf der 70 Logen und 1500 Business Seats über zehn Jahre, der 50 Millionen Mark bringen sollen, die Abgabe der Namensrechte für mindestens 10 Millionen Mark sowie aus dem Verkauf des „Mantelgrundstücks“. Deuteron und Jokerit investieren selbst lediglich 10 Millionen Mark Eigenkapital.
Um den Betrieb sicher zu stellen, wurde die Anzahl der geplanten Veranstaltungen von 99 auf mindestens 130 heraufgesetzt. Andreas Wankum sieht darin kein Problem, da die erste Planung „ohnehin ziemlich konservativ war“. Der Schwerpunkt soll weiterhin im Sportbereich liegen.
Was letztlich die Arena umrahmen soll, steht noch nicht fest. So müsse laut Mirow der von den Investoren geplante Bau eines Megaplex-Kinos „genau abgewogen“ werden. Außerdem seien Fragen zum Verkehrskonzept noch unbeantwortet. Mirow schloss eine weitere Beteiligung der Stadt aus: „Die Halle wird nicht von der Stadt gebaut und nicht von ihr betrieben.“
Für Heike Sudmann von der Bürgerschaftsgruppe Regenbogen bleibt es ein Geheimnis, wie die 130 Veranstaltungen zusammenkommen sollen, zumal „Eishockey und Basketball noch lange nicht das Renommée in Hamburg haben, um einen relevanten Beitrag zur Zuschauerzahl zu leisten.“ Der stadtentwicklungspolitische Sprecher der SPD, Werner Dobritz, ist dagegen zufrieden: „Die konzeptionellen Eckpunkte weichen in keinem Detail von jenen ab, die zum Zeitpunkt der Anhandgabe 1997 gemacht wurden.“
Damals stellte der damalige Bürgermeister Henning Voscherau klar, dass Hamburg keinen Pfennig dazubezahlen werde. Nun sei, so Dobritz, die Wirtschaft am Zuge: „An ihr liegt es, ob aus dem Arena-Projekt ein weiteres Beispiel für erfolgreiche Privat-Public-Partnership in Hamburg wird“.
Oder wie Mirow es ausdrückte: „Dass wir die Halle nicht bauen können, haben wir in den vergangenen Jahren unter Beweis gestellt. Jetzt wollen wir zeigen, dass wir sie bauen können.“
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