: Riester verteidigt Frührente
■ Realistisches“ Modell. Lohnnebenkosten sollen nicht steigen
Berlin (taz) – Arbeitsminister Riester steht zu der Rente mit 60. Zwar sei es ein „schwieriger Weg“, aber ein lohnender, denn er brächte „Entspannung“ auf dem Arbeitsmarkt. Riester hält das von der IG Metall angestrebte Modell zur Finanzierung durch Tariffonds für realistisch. Die Rentenkassen würden dadurch „mit keiner Mark zusätzlich“ belastet.
Allerdings stellte Riester gestern klar, dass der Bundesregierung nicht daran gelegen sei, die Lohnnebenkosten steigen zu lassen. „Das ist für uns entscheidend und wichtig.“ Finanziert werden sollen die Tariffonds ausschließlich von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Die IG Metall will die frühzeitige Rente schon in der kommenden Tarifrunde auf den Plan setzen. Befristet auf fünf Jahre sollen beide Seiten 0,5 Prozent der Lohnsteigerung in den Rentenausgleichstopf einzahlen. Am Mittwoch hatten sich Arbeitsminister, Rentenversicherer und IG-Metall-Chef Zwickel getroffen und auf das umstrittene Modell geeinigt. Die Bundesregierung hat versprochen, keine Steuern auf die Einlagen des Fonds zu erheben. Je Frührentner fallen etwa 50.000 bis 100.000 Mark Kosten an. Der Betrag soll als Einmalzahlung vor Renteneintritt in die Kasse gezahlt werden – darauf werden die Rentenversicherer bestehen.
Prognosen, dass das Modell keinen nennenwerten Effekt auf dem Arbeitsmarkt auslösen wird, widersprach Riester. Erfahrungen mit früheren Modellen, bei denen nur jeder siebte frei gewordene Platz wiederbesetzt wurde, seien nicht auf die Gegenwart übertragbar, sagte er. roga
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen