: Hier kotzt der Intendant persönlich
■ Theaterchef Pierwoß und „Anstoß“ empört über Sparvorschläge
Die Sparforderungen des CDU-Fraktionschefs Jens Eckhoff an das Bremer Theater haben gestern scharfen Protest in der Kulturszene provoziert. Intendant Klaus Pierwoß und SprecherInnen der Kulturinitiative „Anstoß“ warfen Eckhoff im Auftrag der größeren Kultureinrichtungen vor, „in Cowboy-Stiefeln durch die Bremer Kulturlandschaft“ zu trampeln. Wie berichtet, hatte Eckhoff gesagt, dass das Theater bei den Sparanstrengungen des Senats keine heilige Kuh sein dürfe (vgl. taz vom 18.10.).
„Diese Unkultur ist einfach zum Kotzen“, wehrte sich ein wutschnaubender Pierwoß gegen diese Attacke und betonte erneut, dass das Theater in einem bundesweit einzigartigen Spagat Geld gespart und erfolgreich gearbeitet hätte.
Während Eckhoff gegenüber der taz die Schließung des Tanztheaters zur Diskussion stellte, beginnen die Angegriffenen immer lauter damit, die Sanierungspolitik des Senats insgesamt in Frage zu stellen (siehe Seite 23).
In wohlformulierten Worten stellte sich jetzt auch Kultursenator Bernt Schulte (CDU) vor das Theater und gegen Überlegungen, das Haus nach dem Vorbild der Hamburger Kampnagel-Fabrik umzustrukturieren: „Wir brauchen ein starkes eigenes Theater. Ein En-suite-Theter ist für Bremen nicht ausreichend.“ ck
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen