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„Durchbruch“ mit CDU und SPD

■ Neue Stadtmarketingkampagne für Bremerhaven: „Neue Welt am Meer“ / Großkoalitionäre jetzt gemeinsam gegen Arbeitslosigkeit

Bremerhaven. Probleme gibt es in Bremerhaven mehr als genug. Die Stadt hat mit einer Arbeitslosenquote von knapp über 20 Prozent eine der höchsten in Deutschland. Sie hat den größten Anteil an Sozialhilfeempfängern in der Bevölkerung und als Folge eine leere Stadtkasse. „Deshalb müssen parteipolitische Interessen in den Hintergrund treten“, sagt der SPD-Fraktionschef Jörg Schulz. Jetzt soll der erhoffte Durchbruch her.

Das Motto der jüngsten Stadtmarketing-Kampagne, von einer Hamburger Werbeagentur kreiert, könnte das Ziel werden: Bremerhaven die „Neue Welt am Meer“. Dass die alte Welt in Trümmern liegt, ist Ergebnis einer langen Entwicklung. Erst brach in den 80er Jahren die deutsche Hochseefischerei zusammen; Bremerhaven als einst größter europäischer Fischereihafen hatte am heftigsten darunter zu leiden. Dann kriselte es in der Werftindustrie, dem zweiten wichtigen Wirtschaftsstandbein.

Strukturwandel heißt das Zauberwort für die große Koalition. „Wir sind auf einem guten Weg“, urteilt der stellvertretende CDU- Landesvorsitzende Michael Teiser. In den großen Zielen waren sich SPD und CDU schon in ihren Wahlprogrammen einig: die Aufwertung der Stadt als Einkaufszentrum im Elbe-Weser-Dreieck sowie der Ausbau des Tourismus' als wichtiger Wirtschaftsfaktor, wobei beide Parteien auf eine Realisierung des seit Jahren diskutierten Großprojektes Ocean Park drängen. Angefasst werden soll auch die lange vernachlässigte Sanierung öffentlicher Gebäude.

Der Teufel steckt allerdings im Detail: Zu fast allen Vorhaben gab es in der Vergangenheit Streit. Eine erste große Koalition war darüber vor knapp drei Jahren zerbrochen. „Diesmal sind wir zum Erfolg verurteilt“, sind sich deswegen Schulz und Teiser einig. dpa

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