piwik no script img

Blutgrätsche für Großmäuler

■ Hamburgs U-20-Frauen-Auswahl kickt im Länderpokal

Neunmalkluge Ratschläge werden auf allen Fußballplätzen der Welt gegeben. Sobald Frauen allerdings gegen das gesteppte Kunststoffrund treten, bricht zuweilen eine wahre Flut von gutgemeinten Tips großmäuliger Besserwisser über die Kickerinnen herein. „Mehr dies“ und „weniger das“ gibt es dann zu hören. Und das, obwohl die diesjährige Weltmeisterschaft in den USA bewiesen hat, dass auch Frauen auf dem Fußballplatz nicht nur filigran tänzelnd, sondern auch blutgrätschend und ohne Lamentos zur Sache gehen können.

Insbesondere im Länderpokal: Die Spielerinnen verstehen ihr Fußwerk oftmals bedeutend besser als viele der männlichen Balltreter. Von frühester Jugend an gefördert, durch die einzelnen U-Teams gesiebt und schließlich mit dem DFB-Gütesiegel für A-tauglich befunden zu werden, ist der Traum einer jeden Kickerin. Ab heute will sich der Nachwuchs wieder für höhere Aufgaben empfehlen: Der Hamburger Fußball-Verband (HFV) ist Ausrichter für eine Gruppe des U-20-Frauen-Länderpokals.

Die Hamburger Elf wird gegen die Teams aus Baden und Berlin um den Gruppensieg und die direkte Qualifikation für die Zwischenrunde spielen. Im vorigen Jahr scheiterte das Team von Verbands-trainer Uwe Jahn nur denkbar knapp an Sachsen (2:2) und Südwest (1:2) und schied als Dritter der Gruppe aus. „Unsere Chancen sind dieses Mal besser“, glaubt Hannelore Brandenburg, erste Vorsitzende für Frauen- und Mädchenfußball im HFV. Bundestrainerin Tina Theune-Meyer wird sich vor Ort ein Bild davon machen, aber gewiss keine lautstarken Tips geben. lu

Heute ab 19 Uhr: Hamburg – Berlin (Hagenbeckstr.), Sa., 14 Uhr: Baden – Berlin, So., 10.30 Uhr: Hamburg – Baden (beides Sachsenweg)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen