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Energiewende gebremst

■ Wirtschaftsminister Müller will nur wenige der Ökokraftwerke unterstützen

Berlin (taz) – Wie die Zukunft der umweltfreundlichen Stromherstellung mit Kraft-Wärme-Kopplung gesichert werden kann, ist nach wie vor strittig. Bundeswirtschaftsminister Werner Müller will zwar diejenigen Stadtwerke unterstützen, die besonders abhängig sind von der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Eine allgemeine Förderung dieser Energieerzeugungsart, die auch die kleineren Blockheizkraftwerke in Privathäusern, Schulen oder Betrieben einschließen würde, ist im Ministerium bisher aber nicht geplant. „Es geht nicht um die gesamte Kraft-Wärme-Kopplung in Deutschland“, sagte Müllers Sprecher Frank Bonaldo.

Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen, die gleichzeitig Strom und Fernwärme herstellen und deshalb die eingesetzte Energie besser ausnutzen, leiden unter wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Denn durch die Liberalisierung des Strommarktes sinken die Preise bis unter vier Pfennig pro Kilowattstunde, während die Kosten bei KWK-Kraftwerken oft an 15 Pfennig heranreichen. Angesichts dieser Differenz überlegen nicht nur manche Stadtwerke, ihre KWK-Anlagen abzuschalten. Auch Firmen könnten ihre eigenen Kraftwerke stilllegen, weil sie Energie nun wesentlich billiger bekommen.

Eine Koalition aus Umweltschützern, Grünen, Gewerkschaftern und Stadtwerken fordert deshalb, die KWK-Anlagen zu unterstützen – und zwar unabhängig von ihrer Größe. Wirtschaftsminister Müller erweckte unlängst den Eindruck, dass er sich auf diese Position zubewege. Er stellte ein Bonussystem in Aussicht: Auf jede in Deutschland verbrauchte Kilowattstunde würde ein kleiner Betrag draufgeschlagen, der den bedrohten Kraftwerken zugute käme. Im Vorfeld eines Gesprächs am kommenden Montag im Kanzleramt heißt es nun jedoch, dass die Förderung auf eine eng begrenzte Anzahl von Stadtwerken beschränkt werden solle. koch

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