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Neonazi schoss drei Mal

Der Neonazi Kay Diesner hat bei seinem Überfall auf einen Buchhändler in Berlin-Marzahn möglicherweise drei Mal und nicht, wie bisher angenommen, zwei Mal auf sein Opfer geschossen. Das sagten Zeugen gestern am zweiten Tag des Prozesses gegen Diesner vor dem Lübecker Landgericht aus. Der Angeklagte selbst war auch am zweiten Verhandlungstag nicht im Gerichtssaal erschienen. Er war unmittelbar nach Prozessbeginn wegen seines Verhaltens von der Verhandlung ausgeschlossen worden.

Diesner muss sich seit Donnerstag erneut wegen versuchten Mordes verantworten, nachdem der Bundesgerichtshof das Urteil des Landgerichts Lübeck aufgehoben hatte. Der heute 27-Jährige hatte den Buchhändler am 19. Februar 1997 in seinem Laden in Berlin-Marzahn überfallen und durch mehrere Schüsse aus einer halbautomatischen Waffe schwer verletzt. Daraufhin war er wegen versuchten Mordes an dem Buchhändler sowie wegen Mordes und versuchten Mordes an zwei Polizisten von den Lübecker Richtern zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Das Gericht will mit einem Gutachten klären, wie viele Schüsse Dießner abgegeben hat. Auch das Opfer hatte stets von drei Schüssen gesprochen.. Der Prozess geht am kommenden Montag weiter. lno

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