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Flure im Arbeitsamt leeren sich

■ Arbeitslosigkeit ist im Norden deutlich zurückgegangen

Die Arbeitslosigkeit ist in Norddeutschland im Oktober teilweise kräftig zurückgegangen. In Schleswig-Holstein und Hamburg war die Personalnachfrage der Betriebe so stark wie seit über 20 Jahren nicht mehr, so dass in beiden Ländern Ende des Monats deutlich weniger Arbeitslose gezählt wurden als vor einem Jahr. Das geht aus dem Arbeitsmarktbericht hervor, den das Landesarbeitsamt Nord gestern in Kiel veröffentlichte. In Schleswig-Holstein sank die Arbeitslosenquote auf 8,6 Prozent, in Hamburg auf 9,6 Prozent.

Im nördlichsten Bundesland waren Ende Oktober 112.800 Menschen ohne Arbeit und damit 5,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Gegenüber September betrug der Rückgang 0,4 Prozent. Am kräftigsten sinkt die Arbeitslosigkeit in Nordfriesland und in Flensburg.

Nur in den besonders stark vom Tourismus abhängigen Kreisen Ostholstein, Nordfriesland und Dithmarschen, in denen nach Ende der Feriensaison viele Beschäftigte entlassen wurden, nahm die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat zu. Am niedrigsten ist die Arbeitslosenquote weiter in Stormarn (6,9 Prozent) und Nordfriesland (7,5), am höchsten in Neumünster (13,1).

In Hamburg sank die Zahl der Arbeitslosen innerhalb eines Jahres um 8,0 Prozent auf 78.700. Das waren 1,8 Prozent weniger als im Vormonat September. Erstmals seit November 1995 liegt die Zahl der Arbeitslosen in der Hansestadt damit wieder unter der 80.000er-Grenze.

Das Landesarbeitsamt Nord begründete die positive Entwicklung in Norddeutschland besonders mit der starken Personalnachfrage der Betriebe. Entlastungen ergaben sich in beiden Bundesländern auch daraus, dass viele arbeitslose Jugendliche im Oktober mit der Berufsausbildung begannen. lno

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