: Verwahrloster Drogenkeller
■ Justizangestellter als Dealer in Haft: Dezernat Interne Ermittlungen fand etliche Kilo Heroin und Kokain
Bei den Ermittlungen gegen einen früheren Hamburger Justizangestellten wegen des Verdachts des Drogenhandels haben die Fahnder Rauschgift sichergestellt. Bei zwei Durchsuchungen wurden in der Wohnung und dem Kleingartengrundstück des 61-Jährigen bereits rund fünf Kilogramm Heroin und etwa 8,5 Kilogramm Kokain gefunden, teilte das Dezernat Interne Ermittlungen (DIE) gestern mit.
Beamte des DIE untersuchen nun die entdeckten Drogen. Dabei geht es darum, das Rauschgift zum Beispiel durch seine Verpackung einem bestimmten früheren Strafverfahren zuzuordnen. So kann laut Mehles nachgewiesen werden, dass zumindestes ein Teil der bei dem früheren Justizangestellten gefundenen Drogen aus der Verwahrstelle der Staatsanwaltschaft stammt.
Der Verdächtige bestreitet nach Angaben der Staatsanwaltschaft weiterhin, sich aus Drogen-Beständen der Verwahrstelle im Keller des Strafjustizgebäudes bedient zu haben. Werde ihm das nachgewiesen, könnte der am Mittwoch gegen den früheren Justizangestellten erlassene Haftbefehl wegen Drogenhandels um den Tatvorwurf der Unterschlagung erweitert werden, sagte Oberstaatsanwalt Rüdiger Bagger.
Mit einem Teil der Drogen soll der 61-Jährige rauschgiftsüchtige Prostituierte für Liebesdienste entlohnt haben. Für weiteren Drogenhandel gebe es bisher keine Anzeichen. Der jetzt Inhaftierte war 1992 als ABM-Kraft an die Staatsanwaltschaft vermittelt worden. Nach der üblichen Sicherheitsüberprüfung war er bis zum vorigen Jahr einer von sieben Angestellten, die Zugang zur Verwahrstelle haben. Dort liegen hinter Panzerglas und Stahltüren auch größere Mengen unterschiedlicher Drogen. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen