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Rekordminus auf tragbarer Basis

■ HSV und Deuteron teilen sich Mehrkosten für Volksparkstadion. Miese Vereinsbilanz

Der Streit um die Restfinanzierung und Fertigstellung des neuen Volksparkstadions ist beigelegt. Fußball-Bundesligist Hamburger SV und das Generalunternehmen Deuteron haben sich auf einen Ergänzungsvertrag geeinigt, der die Verteilung der Mehrkosten und Risiken regelt und den zuletzt gefährdet erscheinenden Weiterbau sichert. Für das ursprünglich zum Festpreis von 159 Millionen Mark vom HSV erworbene Projekt stellen beide Seiten zunächst jeweils weitere 6,5 Millionen Mark zur Verfügung.

Dabei deckt Deuteron durch seinen Chef Andreas C. Wankum mit der ersten Rate zunächst Mehrkosten bis zu einem Betrag von 165,5 Millionen Mark voll ab. Der HSV muss einspringen, wenn diese Summe nicht ausreicht. Nach Aussagen beider Parteien ist derzeit auch wegen strittiger offener Rechnungen und Gewährleistungen noch nicht zu beurteilen, wie teuer die Arena tatsächlich wird. Schätzungen gehen von 170 bis 180 Millionen Mark aus. Bei einem Kapitalbedarf von über 172 Millionen Mark haften HSV und Deuteron zu jeweils 50 Prozent. Als Gegenleis-tung für seine Risikobereitschaft erhält der HSV die Hälfte von Wankums 20-prozentiger Stadionbeteiligung. Der Verein hält dann 89 Prozent, mit einem Prozent ist Vermarkter Ufa beteiligt.

„Es waren sehr harte und faire Gespräche. Aber die Basis ist geschaffen, dass wir das Stadion gemeinsam vollenden“, sagte HSV-Sportchef Holger Hieronymus. Auch Wankum begrüßte die Einigung als „eine für beide Seiten ausgewogene, tragbare Lösung.“

Die in der Geschichte des Hamburger SV beispiellose Investitionspolitik hat derweil bei HSV für dunkelrote Zahlen gesorgt. Hieronymus gab gestern die Bilanz für das zum 30. Juni abgelaufenen Geschäftsjahr bekannt. Sie weist ein Rekordminus von 7,503 Millionen Mark auf.

Im Aufsichtsrat und im Vorstand des Clubs sorgte dieses Ergebnis allerdings keineswegs für Erschütterung. Vor dem Hintergrund des Stadions-Neubaus und der nahezu vollständigen Erneuerung der Profi-Mannschaft war das Defizit ursprünglich sogar noch höher kalkuliert. Im Frühjahr war der HSV sogar von einem Fehlbetrag von 8,6 Millionen Mark ausgegangen.

Bernd Müller

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