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Bauhaus im Buch

Den besten Überblick über die Bautätigkeit des Bauhauses in Dessau bietet der Band „Die Bauhausbauten in Dessau“ von Christine Engelmann und Christian Schädlich (Berlin 1998: Verlag für Bauwesen, 120 Seiten, 48 Mark). Hier werden nicht nur das Bauhausgebäude und die Meisterhäuser ausführlich vorgestellt, sondern auch das Arbeitsamt, die Wohnsiedlung Törten und die Gaststätte Kornhaus – von Entwurfszeichnungen und Grundrissen bis zu zeitgenössischen Fotografien. Bauliche Veränderungen und Nutzungsmängel finden Erwähnung und werden zum Teil auf aktuellen Fotos dokumentiert.

Die neueste und ausführlichste Monographie über die Schul- und Werkstadtbauten sowie die Meisterhäuser hat Margret Kentgens-Craig herausgegeben. „Das Bauhausgebäude in Dessau 1926–1999“ (Biel-Benken 1998, Birkhäuser, 207 Seiten, 98 Mark) bietet Einblicke in den studentischen Alltag während der Weimarer Republik, es schildert die Nutzung der Gebäude bis 1989, bildet die Kriegsschäden ab und dokumentiert die Rekonstruktionsarbeiten in der DDR.

Eine kritische Analyse der Brüche und Kontinuitäten zwischen Bauhausmoderne und Drittem Reich bietet Winfried Nerdingers Buch „Bauhausmoderne im Nationalsozialismus. Zwischen Anbiederung und Verfolgung“ (München 1993, Prestel, 216 Seiten, 39,80 Mark). So allergisch die Nationalsozialisten auf das Bauhaus reagierten – der Umkehrschluss, jeder Bauhäusler sei ein erklärter Feind der Nazis gewesen, ist falsch. Zahlreiche Bauhausabsolventen arrangierten sich mit dem Regime oder machten im Dritten Reich gar Karriere.

Zu den interessantesten Neuerscheinungen zählt der Reprint von Walter Müller-Wulckows in den späten Zwanzigerjahren zuerst veröffentlichten Bänden zur „Architektur 1900–1930 in Deutschland“ (Königstein 1999, Langewiesche, 2 Bände, 138 Mark) . Hier erschließt sich das gesamte Spektrum des avantgardistischen Bauens vom Jugendstil bis zum Bauhaus. Erhellend sind vor allem die angehängten Kapitel zur Editionsgeschichte des Standardwerks, etwa zu den umfangreichen Retuschearbeiten an den Druckvorlagen oder zu den schließlich doch nicht verwendeten Materialien. Reinhard Krause

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