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Der Hafen brummt

■ Auch ohne Elbvertiefung Rekord: mehr als 80 Millionen Tonnen Güterumschlag

Der Hamburger Hafen brummt. Trotz der noch nicht vollendeten Elbvertiefung hat er in diesem Jahr so viele Waren und Güter umschlagen wie nie zuvor: mehr als 80 Millionen Tonnen, gut vier Millionen mehr als im Vorjahr. Nach Angaben des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg wuchs er damit stärker als alle seine vielbeschworenen Konkurrenten. „Das Mehraufkommen ist insbesondere auf die äußerst positive Entwicklung im Containerverkehr zurückzuführen, aber auch auf einen deutlich belebten Massengutumschlag“, analysierte Verbandspräsident Peter Dietrich gestern.

Nach dem Einbruch durch die Asienkrise im vergangenen Jahr habe der Export in den fernen Osten sprunghaft zugenommen. In den ersten zehn Monaten des Jahres habe Hamburg mit einem Umschlagwachstum von 5,9 Prozent seine Mitbewerber deutlich übertroffen.

Die bremischen Häfen legten um 0,7 Prozent zu, Antwerpen um 5,4 Prozent und Rotterdam um 4,7 Prozent. Gemessen in Standardcontainern stieg die Umschlagleistung des größten deutschen Seehafens allerdings lediglich um 3,1 Prozent, weil der Transport von leeren Containern zurückging. Die Aussichten für ein weiteres Wachstum des Containerumschlags seien sehr gut, freute sich Dietrich.

Der Lobbyist der Hafenfirmen nutzte die Mitgliederversammlung, die Notwendigkeit weiterer Ausbauten im Hafen plausibel zu machen: „Zu der insgesamt sehr erfreulichen Entwicklung hat ganz wesentlich das Signal beigetragen, das mit dem Beginn der Elbvertiefung im Frühjahr dieses Jahres offen an alle Kunden unseres Hafens weltweit gegeben wurde“, sagte Dietrich. Den Motivationsschub, den die Elbvertiefung gebracht habe, werde die Hafenwirtschaft nutzen. Dabei werde das im Bau befindliche Containerzentrum Altenwerder als zweites großes Zukunftsprojekt des Hafens eine entscheidende Rolle spielen.

Die Elbvertiefung soll dieser Tage abgeschlossen werden und der neuesten Generation großer Containerschiffe ermöglichen, den Hafen anzulaufen, ohne auf die Flut warten zu müssen. Umweltschützern gilt sie als bedenklich und teuer. Statt wie ursprünglich geplant 20 Millionen wird sie mehr als 30 Millionen Mark kosten. dpa/taz

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