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Mal mehr, mal weniger Widerstand gegen Tschetschenien-Krieg

■ Am Sonnabend demonstrierten 1300, am Sonntag 20 Leute gegen das russische Vorgehen im Kaukasus

Gegen den Tschetschenien-Krieg regte sich am Wochenende mehrfach Widerstand. Am Sonnabend demonstrierten etwa 1300 Menschen gegen das Vorgehen der russischen Armee. Bei ihrem Zug durch die Innenstadt skandierten sie Parolen wie „Kindermörder Jelzin“ und verteilten Handzettel, auf denen der russischen Armee Völkermord vorgeworfen wurde. Der Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg rief in einem Flugblatt alle Verantwortlichen in Politik, Gesellschaft und Kirchen dazu auf, „endlich ihre Stimme gegen das Unrecht zu erheben“.

Der Aufforderung der Friedensinitiative Ottensen, gestern vor dem russischen Konsulat gegen den Tschetschenien-Krieg zu demonstrieren, waren hingegen nur etwa 20 Leute gefolgt. Die Initiative „protestiert schärfstens gegen den Terror, der von der russischen Armee gegen die abtrünnige Republik Tschetschenien und deren Zivilbevölkerung geführt wird“. Das Motto: „Kein Blut für Öl im Kaukasus, Frieden für Tschetschenien.“

Für den kommenden Donnerstag rufen die Bundestagsfraktionen von FDP, SPD, Bündnis 90/Die Grünen dazu auf „ein Licht für Tschetschenien“ zu entzünden. In einem gemeinsamen Entschließungsantrag wenden sie sich gegen das russische Vorgehen. In Hamburg ist die Aktion zwischen 17 und 18 Uhr im Reesendamm zwischen Jungfernstieg und Rathausmarkt.

Auch auf der Mitgliederversammlung der GAL ging es um das Thema. Eine Resolution, die Zerstörung Tschetscheniens sofort zu beenden, wurde einstimmig angenommen. Die Bundesregierung wird darin aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass alle Finanzhilfen an Moskau bis zum Ende des Krieges eingestellt werden. dpa/taz

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