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„Blauer Planet“ unrentabel

■ Bremerhavener Immobilien-IVG will Ocean Park-Pläne prüfen

Der „Blaue Planet“, Herzstück der Ocean Park-Planung, ist bei einem privaten Investitionsvolumen von 160 Millionen Mark nicht rentabel zu betreiben. Dies ist die Erkenntnis, die für die Verzögerungen der Planungen der Köllmann-Gruppe verantwortlich ist.

Köllmann war wegen der Finanzierung der Investitionen auf die mit Bremerhaven verbundene Immobiliengesellschaft „IVG“ zugegangen; daran haben der aus Bremerhaven stammende Immobilien-Kaufmann Kai Ehlerdung und die Dieckel-Gruppe wesentliche Anteile. Die IVG hatte aber dankend abgewunken, ihr Geld für das Köllmann-Konzept auszugeben.

Nun liegt dem Bremerhavener Oberbürgermeister ein Brief der IVG vor, der in Bremerhaven als Hoffnungsschimmer für die Zeit nach Köllmann gilt. Die IVG teilt dem Vernehmen nach mit, dass sie bereit wäre, auf eigene Kosten die Frage zu prüfen, ob 15.000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche in dem historischen Bremerhavener Gebiet am „Alten Hafen“ zusammen mit einer touristischen Attraktion rentabel geplant werden könnten. Voraussetzung wäre natürlich, dass Bremerhaven aus seinen vertraglichen Bindungen mit Köllmann herauskäme.

Der Bremer Wirtschaftssenator und die Bremerhavener Koaltionsvertreter hatten jüngst abgewunken, als die Köllmann-Planer informell darum baten, die vertraglich am 31.12.1999 auslaufende Planungsfrist noch einmal um ein Jahr zu verlängern und weitere fünf Millionen Mark Planungsgelder draufzulegen. Wenn Köllmann am 31.12. keine verbindlichen Finanzierungs-Zusagen vorlegen kann, dann würde das Ocean Park-Projekt als „gescheitert“ angesehen werden können.

Ob die IVG als Attraktion eine abgespeckte Variante des Ocean. Park oder etwas ganz anderes plant, ist vollkommen offen. Entscheidend für die Investoren wäre nur, dass hinreichend viele zahlungskräftige Touristen an den Standort gezogen werden. K.W.

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