piwik no script img

Kohl-Treue lohnte sich

Der ehemalige CDU-Generalbevollmächtigte Uwe Lüthje kassiert eine Spitzenpension

Berlin (taz) – Das ist schon eine echte Spitzenpension, die der ehemalige CDU-Generalbevollmächtigte Uwe Lüthje monatlich kassiert: knapp 8.000 Mark. Hinzu kommen laut Bild-Zeitung rund 750.000 Mark Gehaltsfortzahlung und Abfindung, nachdem Lüthje im Juni 1993 aus dem Amt ausgeschieden war.

Rechnet man dazu noch den Abschlag von 370.000 Mark, den Lüthje von der Millionenspende erhalten hat, die der bayerische Waffenhändler Karlheinz Schreiber 1991 dem ehemaligen CDU-Schatzmeister Walther Leisler Kiep gab, brachte Lüthje das Ausscheiden aus den Diensten der CDU zusätzlich zur Pension ein sattes Milliönchen. Da hat sich das Schuften für Helmut Kohl doch gelohnt! Normale CDU-Angestellte können von solchen Summen nur träumen. Sie beziehen höchstens eine bescheidene Zusatzrente aus dem Versorgungswerk der Partei.

Kohl lässt die Seinen also offenbar nicht im Stich: Dabei war der mittlerweile schwer kranke Uwe Lüthje schon zu einem Zeitpunkt bei der CDU, als Kohl noch nicht Parteichef war. Er ist über Walther Leisler Kiep zum Generalbevollmächtigten der Schatzmeisterei avanciert. Damals war Rainer Barzel auf dem CDU-Parteitag in Saarbrücken zum Vorsitzenden gewählt worden. Walther Leisler Kiep war sein Schatzmeister.

Helmut Kohl hat Kiep und Lüthje sozusagen geerbt. Uwe Lüthje wurde aber schnell ein seinem neuen Herrn stets treu ergebener Mitstreiter. Was sich letztlich für ihn offenbar auch ausgezahlt hat. Selbst wenn Helmut Kohl den Inhalt des Altersversorgungsvertrages möglicherweise so genau gar nicht gekannt hat. Unterzeichnet ist er nur von Kiep und Lüthje.

Der Volkswirt sollte Geschäftsführer bei der Industrie- und Handeskammer Dortmund werden. Doch da kamen die Ermittlungen in der Flick-Affäre dazwischen. Das gegen ihn laufende Verfahren wurde später eingestellt – wegen Verjährung. Karin Nink

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen