Umweltschützer zünden Holzfabrik an: Brandanschlag im Namen der Umwelt
Berlin (taz) – Die „Earth Liberation Front (ELF)“, eine Gruppe US-amerikanischer militanter Umweltschützer, bekennt sich zu einem Brandanschlag auf die Forstfirma Boise Cascade in Oregon. Das Verwaltungsgebäude des regionalen Hauptquartiers der Firma war am ersten Weihnachtstag nach Brandstiftung komplett abgebrannt. Es war niemand verletzt worden.
Die ELF bekennte sich nun zu der Tat in einem Schreiben an die Umwelt-Nachrichtenagentur ENS. Dies sei „eine Lektion für alle gierigen multinationalen Unternehmen“. Die Gruppe macht Boise Cascade mitverantwortlich für die Verwüstung der Wälder im pazifischen Nordwesten der USA. Nun wolle Boise Cascade in den „jungfräulichen Wäldern Chiles“ abholzen. Die amerikanische Bundespolizei FBI ermittelt nun gegen ELF.
Die ELF hatte bereits für zwei weitere Brandanschläge auf Holzfirmen die Verantwortung übernommen: Vor etwa einem Jahr richteten sie in einem Fall in Colorado 12 Millionen Dollar Schaden an, in einem anderen brannten sie Gebäude der US Forests Industries in Oregon bis auf die Grundmauern nieder.
Boise Cascade arbeitet tatsächlich an einer Kooperation mit der chilenischen Firma Maderas Condor und will in Chile eine Fabrik für Baumaterial aus Holz errichten. Im Oktober gewann die Firma aber einen Prozess gegen chilenische Umweltschützer, die gegen das Projekt geklagt hatten. Nach Angaben der Firma bedrohe ihr Projekt nicht die natürlichen Wälder dieser Region in ihrer Gesamtheit. In der Menge wie sie einschlage, könne man die Produktion „unbegrenzt fortsetzen“. urb
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