piwik no script img

Renault liebäugelt mit koreanischem Samsung Motors

Nach Übernahme von Nissan wollen Franzosen ihre Position in Asien weiter ausbauen

Berlin (AFP/dpa) – Der französische Autohersteller Renault verhandelt über den Kauf des südkoreanischen Herstellers Samsung Motors. Wie Renault mitteilte, laufen die Verkaufsverhandlungen seit 30. Dezember. Mit der Übernahme will Frankreich seine Position in Asien stärken.

Die Autobranche des Mischkonzerns Samsung steht derzeit unter Konkursverwaltung und hat mehr als sieben Milliarden Mark Schulden. Der Mutterkonzern will den Verkauf bis Februar über die Bühne bringen und rund 20 Prozent behalten. Renault stellt sich auf zwei- bis dreimonatige Verhandlungen ein. Nach Angaben des Unternehmens steht eine Übernahme der Altschulden von Samsung Motors nicht auf der Tagesordnung.

Im vergangenen Frühjahr war Renault bereits mit 36,8 Prozent beim hoch verschuldeten japanischen Autokonzern Nissan eingestiegen. Dort werden bis zum Jahr 2002 rund 21.000 Stellen eingespart und fünf Werke geschlossen werden. Die Produktionskapazität von Nissan soll um 30 Prozent gedrosselt werden. Ähnlich wie bei Nissan wird Renault auch bei Samsung zunächst eine durchgreifende Sanierung einleiten.

Südkoreas krisengeschüttelte Autoindustrie steckt in einer Phase der Umstrukturierung. Die US-Konzerne General Motors und Ford sind an einer Übernahme des Herstellers Daewoo interessiert, der versteigert werden soll. Vor einem Jahr hatte Hyundai Motor den Konkurrenten Kia Motors übernommen. Um Samsung Motors hatte sich laut koreanischer Presse auch die Sachsenring Automobiltechnik AG in Zwickau beworben – das Unternehmen, dessen Vorgänger seinerzeit den „Trabi“ herstellte.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen