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Ganzheitlich & Erleuchtet
Fundgrube „Grüne Erde“
Viel Chrom, Plastik und grelle Farben: Wer durch das neue Einrichtungshaus „stilwerk“ an der Kantstraße flaniert, der findet auf Anhieb Prestige-Accessoires exklusiver Ausstatter. Sucht man aber Möbel aus Naturmaterialien, wird es schwieriger. Ein Geschäft, das sich darauf spezialisiert hat, ist „Grüne Erde“ im Erdgeschoss des „stilwerks“. Zu den acht Grundsätzen des österreichischen Möbelhauses zählen die Verwendung natürlicher Rohstoffe, die sich nach ihrer Nutzung in den ökologischen Kreislauf zurückführen lassen, ebenso wie ein hoher Gebrauchswert ihrer Produkte und ein ganzheitliches Denken bei Herstellung und Vertrieb. „Grüne Erde“ benutzt ausschließlich heimische Hölzer und versucht Importe aus Fernost zu vermeiden. Kleinere Betriebe mit lokaler Wertschöpfung werden bevorzugt als Zulieferer verpflichtet, alle Waren haben einen hohen Anteil an handwerklicher Fertigung – Glasprodukte werden etwa stets mundgeblasen. „Grüne Erde“ setzt ganz auf den Geschmack von Frauen: „Der Duft der Möbel nach Kräuterleinenöl und jener der Matratzen nach Lavendel ist etwas, was vor allem unsere Kundinnen sehr anspricht“, sagt Grüne Erde-Geschäftsführer Reinhard Kepplinger.
Grüne Erde im stilwerk, Kantstr. 17/Ecke Uhlandstr., 10623 Berlin Bauhaus-Archiv-Jubiläum
Pünktlich zu seinem 20-jährigen Bestehen hat das Bauhaus-Archiv im Dezember einen neuen Museumsführer veröffentlicht. Er gibt Antworten auf oft gestellte Fragen: zum von Walter Gropius entworfenen Museumsgebäude, zur Sammlung, den Publikationen und Ausstellungen des Hauses sowie zu den Beständen des Archivs und der für jedermann offen stehenden Bibliothek. Bis März werden neben der ständigen (bis Mai aber reduzierten) Ausstellung die Arbeiten aus der Werkstatt für Druckgraphik des Weimarer Bauhauses vorgestellt, die von den Anfängen der Gebrauchsgrafik zeugen. Darunter findet sich ein lustiges Familienporträt von Paul Klee, das den Strichmännchen heutiger Comics sehr nahe kommt: Auf Klees Zeichnung „Vulgaere Komoedie“ bohrt sich Mama in der Nase, während der Sohn die Zähne fletscht und der Vater verzweifelt den Kopf schüttelt. Liebenswert ist auch das auf einem rosa Herzen platzierte Leitmotiv Johannes Ittens: „Gruss und Heil den Herzen, welche von dem Licht der Liebe erleuchtet und weder durch Hoffnungen noch von einer Hölle irregeleitet werden.“
Bauhaus-Archiv, Museum für Gestaltung, Klingelhöferstr. 14, 10785 Berlin, Tel.: (0 30) 2 54 00 20. Der Museumsführer „Die Sammlung“ ist für 22 Mark an der Museumskasse oder im Fachhandel erhältlich.
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