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Hickel: „Nicht der große Durchbruch“

■ Bremer Professor warnt vor Euphorie beim Bündnis für Arbeit

Bremen – Der Bremer Wirtschafts-Professor Rudolf Hickel hat nach den jüngsten Vereinbarungen zur Tarifpolitik im Bündnis für Arbeit vor zu großen Erwartungen gewarnt. „Das ist nie und nimmer der große Durchbruch, sondern ein klassischer Formelkompromiss“, sagte Hickel gestern in Bremen. „Es ist eigentlich alles offen geblieben.“ Der „alternative Wirtschaftsweise“ begrüßte jedoch gleichzeitig, dass die Bündnispartner „überhaupt zu einem Kompromiss mit einigen guten Argumenten“ gefunden hätten.

„Entscheidend ist, dass die Tarifpolitik beschäftigungswirksam gestaltet und Tarifverträge auf längere Frist abgeschlossen werden sollen. Die offene Flanke liegt genau darin, dass es für Lohn- und Gehaltsverzicht keine Garantien für die Schaffung neuer Arbeitsplätze gibt“, so Hickel. Wichtig sei, dass die Tarifpolitik sich am Produktivitätszuwachs orientieren solle.

Die im Bündnis für Arbeit gefundene Einigung lasse bei der Interpretation eine große Bandbreite zu. Hierin liegen nach Ansicht Hi-ckels Stärken und Schwächen gleichermaßen. Einerseits könne jede einzelne Branche die für sie beste Lösung suchen, andererseits gebe es keine verbindlichen Eckpunkte. „Entscheidend ist, was die IG Metall jetzt für ihre anstehende Tarifrunde fordern wird“, sagte Hickel. „Auf jeden Fall wird das Bündnis für Arbeit jetzt seine Feuertaufe überstehen müssen.“ taz/dpa

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