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Kinofreier Norden

■ Bezirkskritik an Alabama-Aus

Hamburgs Norden – beinahe kinofreie Zone. Nach dem Aus für die Koralle in Volksdorf und das Rahlstedter Movie hat auch das Alabama auf Kampnagel endgültig die Waffen gestreckt (taz berichtete). CDU und GAL im Bezirk Nord schieben vor allem der Finanzbehörde die Schuld dafür in die Schuhe. Die habe mit unzumutbaren Bedingungen dafür gesorgt, dass die Investoren wie die Kieler Kinounternehmer Kieft&Kieft sich wieder zurückgezogen haben.

Vor allem die von der Behörde verlangte Abrissbürgschaft von 2,5 Millionen Mark war den Bezirkspolitikern ein Dorn im Auge. CDU-Fraktionschef Kai Voet van Vormizeele kritisierte „eine unglaublich starre Haltung der Finanzbehörde“, und GAL-Kollegin Martina Gregersen betonte: „Es wurde alles getan, um das Kino zu verhindern.“

Der Hamburger Kino-Gigant Hans-Joachim Flebbe, Chef der Cinemaxx AG, hat inzwischen Interesse an einem Kampnagel-Kino angemeldet. Doch im Bezirk Nord ist man skeptisch, ob Flebbe wirklich das Flair von Programm-Kino anbieten kann und will, wie es das Alabama geboten hatte – auch wenn Flebbe angekündigt hat, dort kein neues Großkino aufziehen zu wollen.

Das wollen die Bezirkspolitiker auch gar nicht haben. „Das Warner Village an der Hamburger Straße ist wirklich kein Ersatz“, sagt Gregersen über das einzig verbliebene Kino im Norden. „Was ich daran schlimm finde, kann ich gar nicht alles aufzählen.“

Derweil gibt es Aussicht, dass am alten Koralle-Standort wieder ein Filmtheater entsteht. Ein Volksdorfer Investor hat entsprechende Pläne vorgestellt. Da ein Kino dort aber in den Neubau eines Büro- und Einkaufskomplexes eingebettet wäre, können die Volksdorfer frühestens in zwei Jahren wieder auf Kino hoffen. aha

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