: Börsengang im April
Die Telekom will aber die Mehrheit bei der Internettochter T-Online behalten
Bonn (rtr/AFP/dpa) – Die Deutsche Telekom plant den Börsengang ihres Internet-Anbieters T-Online für Mitte April. Das teilte das Unternehmen gestern in Bonn mit. Unklar blieb, wie hoch der Anteil ist, der verkauft werden soll. Ein Sprecher sagte jedoch, dass die Telekom auch nach der Platzierung eine „deutliche Mehrheitsbeteiligung“ an T-Online halten werde.
Über einen Börsengang der Telekom-Mobilfunksparte T-Mobil International habe der Konzernvorstand noch nicht endgültig entschieden, hieß es weiter. Die Einführung von T-Online an die Börse solle aber den Startschuss für ein Börsenjahr im Zeichen des Ex-Monopolisten geben.
Unter Branchenkennern wird allgemein damit gerechnet, dass rund 30 Prozent der T-Online-Aktien an der Börse platziert werden.
T-Online ist mit rund 4,2 Millionen Kunden der größte Online-Dienst in Europa. Der Börsengang wird diese Position noch untermauern, indem er die Finanzierung von Übernahmen und Fusionen erleichtert. Vermutlich wird sich T-Online mit dem frischen Geld auf dem größten Online-Markt der Welt, den USA, nach einem kompetenten Partner umsehen. Zugleich werden die Erlöse es dem Konzern ermöglichen, bisherige Schwächen etwa bei den Angeboten für E-Commerce auszugleichen und so den Abstand zur Nummer 2, AOL Europe, mit seinen rund 3 Millionen Kunden auszubauen.
AOL Europe kann sich deshalb mit seinem eigenen Börsengang nicht viel Zeit lassen, um nicht weiter ins Hintertreffen zu geraten. Außerdem gehen Analysten davon aus, dass Aktien-Optionen im Kampf um die knappste Ressource des Marktes, gut ausgebildetes Personal, künftig eine entscheidende Rolle spielen werden.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen